Blauracken-Nistkastenwartung 2022

Nistkastenwartungskoordinator Bernd Wieser eingehüllt in vielen Schichten

Jedes Jahr ist es eine besondere Herausforderung. Die Nistkasten-Kontrolle im Europaschutzgebiet. Von den ca. 180 Nistkästen die der Blaurackenverein betreut, befinden sich ca. 90 im Talboden und könnten von den Blauracken beflogen werden. Natürlich ist der Bestand momentan niedrig. Trotzdem sind die wissenschaftlichen Beobachtung zu den Nestern in diesen Kästen höchst interessant und spiegeln das letzte Brutjahr wieder.

So schaut ein erfolgreich bebrüteter Nistkasten der Blauracken aus. Sogar Schneckenhäuser befinden sich im Nest

Hans Kaufmann unterstützt diese Aktion seit der Gründung des Blaurackenvereines ehrenamtlich jährlich mehrere Tage mit seinem Lader, der uns als Lift zu den 5-6 Meter hoch hängenden Nistkästen bringt. Gefahren werden kann nur bei starkem Frost über die gefrorene Böden, damit dort kein Schaden entsteht.

Curd Ranz bei der Kontrolle eines Blauracken-Nistkastens

Unser Team mit Alois Absenger, Curd Ranz und Bernd Wieser leeren die Nistkästen und notieren die Inhalte und das schon über die letzten 7 Jahre.

Mit dem Lader kommen wir auf 6 Meter hinauf und können die Kästen leichter aufhängen oder abnehmen

Die Kästen zeigen Nester verschiedener Vogelarten, Säugetiere, Insekten, aber auch gescheiterte Brutversuche aufgrund verschiedener Einflüsse. Die Hauptbewohner der Nistkästen sind dabei die Stare, für die die Nistkästen ideal sind. Aber auch andere Vogelarten, wie Sperlinge, Meisen, Zwergohreulen und Kleiber nisten sich ein.

Schon zum 2. Mal erfolgreich überwintern die Bienen in diesem Kasten

Immer wieder kommt es zu Hornissen- und Bienenbruten, Ameisenarten nisten sich ein, Staubwanzen, Mehlkäfer, Wachsmotten, diverse Spinnenarten oder Rosenkäfer leben im Nestmulm.

Diadem-Kreuzspinne überlebt den Winter im Nistkasten. Daneben andere Spinnenarten

Es ist also ziemlich was los. Im Winter nutzen Säugetiere, wie Haselmaus, Siebenschläfer, Edelmarder, Steinmarder, Gelbhalsmaus, Waldmaus und viele weitere die Kästen vor allem bei hoher Schneelage.

Für den Blechschutz abgenommene Nistkästen

Die Kästen bestehen aus verleimten Kiefernsperrholz. Das ist sehr langlebig und wird gerne angenommen. Sie kommen auch in unseren Mittelmeerprojektgebieten zum Einsatz. Trotzdem müssen die Kästen gewartet werden. Spechte dringen Über die Dächer und Böden ein, das Wachstum der Bäume zerreißt die mit Drähten angebrachten Kästen.

Schutzblech für die Frontwand

Schon über 20 Kästen sind mit Schutzblech vor dem Eindringen von Mardern geschützt. Heuer kommen weitere 10 Schutzblech-Kästen dazu. Es gibt also genug zu tun, bis die Blaurackenkästen wieder für die heurige Brutsaison vorbereitet sind.

Vom Kleiber übernommener Nistkasten durch Honigbienen