Fledermäuse fühlen sich wohl im Vulkanland

 

Ein altes Mausohrmännchen ist bei Familie Fink in Untermiete

Zusammen mit dem Fledermausexperten Primoz Presetnik aus Laibach wurden in den letzten Tagen an die 40 private Wochenstuben im Vulkanland besucht und die Bestände mit den Daten der letzten 15 Jahre Fledermausforschung im Vulkanland verglichen. Eine konstante Zunahme bei fast allen Arten, zumindest das gleiche Ergebnis wie zuletzt konnte dabei festgestellt werden. Das bedeutet, dass noch immer gute Verhältnisse für die Flattertiere herrschen. Funde von seltenen Arten zeigen auch, dass die Wälder in einem guten Zustand sind.

Mausohr-Wochenstube im Pfarrhof Klöch

Die Muttertiere sammeln sich im April/Mai in Wochenstuben zusammen und bringen gemeinsam ihre Babys zur Welt. Die Wochenstuben müssen nicht im Haus sein, sie können auch außen an den Gebäuden liegen, wie bei den Mehlschwalben aber in Ritzen oder Spalten an Verschalungen oder in Ziegeln. Nicht alle Arten gehen in die menschlichen Behausungen. Es gibt auch vorwiegende Waldbewohner, wie die Mopsfledermaus, das Braune Langohr, den Kleinen Abendsegler oder die Bechsteinfledermaus. Der nasse, kalte Mai und die letzten kalten Julitage haben unter dem Nachwuchs ihren Tribut gefordert.

Renovierter Dachstuhl der Fruttener Kapelle

Obwohl anzunehmen ist, dass wir bei weitem nicht alle Unterkünfte von Fledermäusen gesichtet haben, ist stellenweise doch ein sehr dichtes Vorkommen von verschiedenen Arten aufgetreten. Allein in Oedt bei Feldbach gibt es mindestens 8 Vorkommen verschiedener Arten. Der Fisswald als Nahrungsquelle und Insektenlieferant ist auch aufgrund seiner zusammenhängenden Größe bedeutend für die Region.

2 Babys des Grauen Langohrs im schlechten Ernährungs-Zustand

In Frutten-Gießelsdorf und Neusetz konnten die größten Bestände der Kleinen Hufeisennase nachgewiesen werden. Beim Neusetzer Biotop wurden in nur wenigen Minuten 6 verschiedenen Arten mit dem Ultraschalldedektor nachgewiesen. Darunter der Abendsegler, die Wasserfledermaus oder die Mückenfledermaus. In Muggendorf wurden bei einer Abendkartierung zweimal die seltene Mops-Fledermaus gehört. In Kapfenstein hingegen wurde die größte heimische Wochenstube des Grauen Langohrs mit über 30 Muttertieren festgestellt. Eine neue Wochenstube des Großen Mausohrs mit über 50 Tieren konnte in Vausulz entdeckt werden.

 

Auffangleiste für Guanopellets unter einer Holzverschalung

Wir wurden von allen Eigentümern herzlichst aufgenommen. Es waren alle positiv eingestellt und wir konnten viele Beratungsgespräche führen. Es gibt viele Bastler, die sich in Eigeninitiative Auffangvorrichtungen für den Guano bauen, der sonst auf die Fenstbalken fliegen würde. Nicht selten verstecken sich Fledermäuse unter den Holzverschalungen. Man nimmt die Kotpellets am Boden und auf den Fensterbalken war. Die Aktion wird im nächsten Jahr weitergeführt. Wir schauen uns auch gerne weitere neue Vorkommen an und beraten gerne. Bitte unter bernard.wieser@utanet.at anmelden.