Forschung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen

Primoz zeigt den Kindern ihre Fledermäuse

Seit 2004 verschreibt sich der Blaurackenverein nun auch schon dem Fledermausschutz. Zusammen mit dem Europaweit anerkannten Experten Primoz Presetnik wurden Untersuchungen zur Verbreitung der heimischen Arten angestrebt. Zuletzt wurden diese Untersuchungen auch vom Land Steiermark und mit europäischen Fördermitteln unterstützt.

Dachstuhlreinigung mit B&N Bad Radkersburg in Klöch

Das Highlight aus diesen Untersuchungen war wohl die Entdeckung einer Wochenstube der Langflügelfledermaus 2008, die seit über 40 Jahren in Österreich nicht mehr reproduzierend angefunden wurde und demnach als ausgestorben galt. Der Fund sorgte für Gespräche mit dem Eigentümern, der Kirche und dadurch auch für den Schutz der wohl größten Steirischen Fledermaus-Wochenstube mit inzwischen fast 3000 Großen Mausohren. Als Gegenleistung wird die Wochenstube über die Organisation von Bernd Wieser zusammen mit Berg- und Naturwächtern der Ortsstelle Bad Radkersburg jährlich einmal gereinigt. Über 300 Kilogramm wertvoller Guano fallen dabei an. (10 Dekagramm pro Tier)

Junges Bechstein-Fledermaus-Männchen

Ab 2014 wurde zusätzlich die Aktion „Beserlgeld für Fledermäuse“ eingeführt. Personen mit hohem Pflegeaufwand für ihre Fledermaus-Wochenstube wurden vom Verein finanziell dafür belohnt. Es stellte sich aber heraus, dass kaum jemand dafür Geld haben wollte. Die Tiere sind beliebt und nützlich und dazu trägt auch die jährliche BAT-NIGHT in Klöch bei. Hier gibt es Vorträge zu den Tieren und man kann das Ausfliegen der Fledermäuse hautnah erleben. Die Vinothek dient als Veranstaltungsort.

Untersuchung 2019 und 2020 – Fledermaus zu Haus

2019 und 2020 wurden wieder über europäische und steirische Mittel Untersuchungen durchgeführt. Vorher hat der Blaurackenverein zusammen mit den regionalen Medien „Kleine Zeitung“ und „Woche“, die Aktion „Fledermaus daheim“ gestartet und mehr als 80 neue Hinweise auf die Tiere bekommen. Am Ende wurden 130 Lokalitäten untersucht und insgesamt konnten 21 Fledermausarten vorgefunden werden. Für einige Arten gibt es Erstnachweise außerhalb großer Städte, so für die Alpenfledermaus. Für die seltenen Waldfledermäuse Fransen- und Bechsteinfledermaus konnten Brutnachweise erbracht werden.

Auch im Jahr 2021 wird es weitere Untersuchungen geben. Inzwischen ist das Gebiet des Steirischen Vulkanlandes der Fledermaus-Hotspot Österreichs geworden.