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 Mur-Landschaften
Vom Grünen See zum Sattlerwirt
2. Mai 2016, 04:28 Uhr.

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Der 1. Mai-Ausflug ist immer ein Highlight im Vereinsleben. Die Ziele sind Naturschutzgebiete in und um die Steiermark und es bedarf keiner weiteren Werbung um den Bus voll zu bekommen. Auch diesmal war der Andrang groß. Wir sind ja schon eine Familie, sagt Sepp Plaschg von der Steiermärkischen Landesbahn und er hat recht. Trotz angesagten Regens geht es zum Grünen See nach Tragöß. Die Erwartungen waren hoch, die Enttäuschung aufgrund der niedrigen Wasserführung des Sees doch sehr. Kein Schnee mehr im Winter, das nagt am schönsten Ausflugziel der Steiermark. Der Spaziergang durch den Wald und entlang der umliegenden Seen, mit Erläuterungen von Bernd Wieser zur Vegetation, Fisch- und Vogelwelt dieser Landschaft am Fuße des Hochschwab, Teil 1 des Tages, war doch interessant und brachte so Manchem neue Informationen. Das hier eigentlich ein Buchenwald schon aufgrund des Unterwuchses und der Höhenlage stehen sollte und nicht ein Fichten-Lärchen-Hochwald und das immer mehr atlantische Bachforellen in unsere Gewässer gesetzt werden und die heimische Donauforelle zurückgedrängt wird, war sicher nicht allen bekannt. Das Algenwachstum im Frühjahr, welches mit der Nährstoffaufarbeitung im See zusammenhängt und wiederum Teil des Kreislaufes ist und das die Farbe des Sees von der Abstoßungsreaktion der Armleuchteralgen im See kommt, war vielen nicht bewußt. Das Baldrian ebenso wie Katzenminze für Katzen eine berauschende Wirkung haben, hatten natürlich viele schon gehört und die Sichtung eines Trupps von Felsenschwalben war dann auch ein persönliches Highlight des Exkursionsleiters. Vor dem stärker werdenden Regen flüchtend, ging es in die Seeschank auf einen heißen Tee und zum Abtrocknen. Der Weg führte uns weiter nach St. Kathrein in den Hüttengraben Richtung Etmißl zum Bio-Gasthof Sattler (joachim.hartner@aon.at). 

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Einem Zufall verdanken wir dieses Ziel. Vor einem Jahr suchte Bernd Wieser nach einem Stichweg vom Grünen See nach Maria Zell und fand hier dieses Gasthaus am Übergang nach Thörl am Stübmingbach. Joachim Hartner, der Besitzer dieser Ranch ist ein Tausendsassa. Er hat vor wenigen Jahren erst die Landwirtschaft und das Gasthaus von seinem Vater übernommen, doch schon seit fast 20 Jahren einen Biobetrieb aufgezogen. Das Ausflugsgasthaus gibt es schon seit 1922. Ein angeschlossener Tierpark war ebenfalls schon seit langer Zeit die Attraktion dieses Betriebes. Doch nun hat sich der 4fache Vater, ausgebildete Koch, Sommelier und Fromagier auf ein neues Abenteuer eingelassen. Wie immer, so geschah auch hier durch Zufall einiges, das nur geschehen kann, wenn ein Macher arbeiten darf. Nach und nach hat Joachim Flächen zugepachtet. Zuerst war er nur im Auftrag des Maschinenringes unterwegs, weil viele ihre steilen Flächen nicht mehr bewirtschaften konnten und auf Hilfe angewiesen waren. Dann wurde ihm das Vertrauen geschenkt und er bekam die Nachbarflächen zur Pacht. Ein Weidebetrieb mit bis zu 140 Kühen entstand und dazu mußte ein Winterlaufstall samt Heulager errichtet werden. Dieses impossante Gebäude wurde fast ausschließlich in Holzbauweise hochgezogen. Der Grund dafür lag wiederum in den Windkatastrophen 2006 und 2008, als Emma und Paula durch die Steiermark fegten. Schon 1997 wurde man Biobetrieb. Damals noch Michviehbetrieb, stieg man auf Mutterkuhhaltung um und mit einem Teil des Betriebes in die Naturschutzmaßnahmen ein. Heute werden 350 ha Almflächen bestoßen und 130 ha Grünland in teilweise abenteuerlicher Steillage gemähd. Der Weg soll aber wieder in Richtung Milchviehwirtschaft gehen.

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Joachim Hartner hat ein Ziel. Zusammen mit seiner Großfamilie will er seinen Heimathof in eine touristische Anlage mit Schauwirkung umwandeln. Seine Ausbildung zum Koch, seine Hobbytheaterspielerei und sein gewinnendes Wesen hat ihn zu einem beliebten Wirt gemacht. Ohne besondere Zusatzwerbung kocht er hier auf höchstem Niveau so ganz nebenbei und verarbeitet dabei ausschließlich seine und andere regionale Produkte. Durch die Gemeindezusammenlegung gibt es nun auch eine Alternative in Sachen Tourismus. Zuvor gab man der Gemeinde St. Kathrein keine dementsprechende Entwicklungsmöglichkeit seitens der Raumplanung. Und so baute man sich nun in den Felsen hinein ein neues Gebäude, das einmal das Käselager werden wird und die Basis für eine eigene Molkerei sein soll. Das könnte die letzten Bauern in der Umgebung retten und für eine Wiederbelebung des ländlichen Raumes in der Umgebung sorgen. Schon jetzt ist der Sattlerhof ein wichtiger Partner für viele.

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Der Tierpark ist ein Vermächtnis. Neben den Mufflons gibt es Dammwild und Lamas zu sehen. Pferde, Kühe, Hunde und sonstiges Kleingetier hat man ebenfalls zu bieten. Ja, es wäre schön, würde sich jemand finden, der auch therapeutische Arbeit mit Kindern und Tieren machen würde. Doch noch hat sich das nicht ergeben. Der Wellnessgedanken läßt Joachim nicht mehr los.

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Wir vom Blaurackenverein verstehen diesen Mann, und die Unterhaltung, die er uns bot, werden wir wohl so schnell nicht mehr vergessen. Nach der Führung und einem Kaffee mit Kuchen geht es leider wieder nach Hause an einem sehr verregneten 1. Mai mit so vielen Eindrücken.



Ausflug zum Grünen See 2016



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