Wohnbau für den Wiedehopf

Fütterung des Weibchens – Baier Michael

Der Wiedehopf ist ein scheuer Geselle. Aber er ist auch sehr anspruchsvoll. Er benutzt sehr geräumige Höhlungen in Bäumen oder Gebäuden, ja auch in Mauern. Der Anflug zum Höhleneingang muss frei sein. Störungen mag er gar nicht. Aber wenn er sich an Menschen gewöhnt hat, dann ist es auch kein Problem.

Anflug zum Nistkasten – Baier Michael

Wir haben es mit einem Vogel zu tun, der im März aus den warmen Süden zurückkommt. Seine Nahrung findet er meistens durch Stochern im Boden. Gute, weiche und kurzrasige Böden sind also sein Hauptzielgebiet. Nicht selten findet man ihn auf Weideflächen, die vom Weidevieh gut gedüngt, ein reiches Bodenleben aufweisen. Aber auch in Obstanlagen ist er zu Hause.

Fütterung der Jungvögel – Absenger

Der Rückgang der Streuobstbestände um fast 70% hat den einst häufigen Vogel in die Roten Listen gebracht. Nur noch wenige Vorkommen in immer kleineren Brutregionen in Österreich deuten darauf hin, dass wir auch diesen Vogel verlieren könnten. Daher bemüht man sich überall in Österreich, so auch bei uns in der Südoststeiermark für mehr Wiedehopf-Wohnraum zu sorgen.

Franz Knittelfelder erklärt wie man die Kästen aufstellen soll

Einer der sich sehr viel dazu überlegt hat, ist Franz Knittelfelder aus Rohrbach bei St. Stefan im Rosental. In seinem Hof, dem Schwalbenhof fertigt er jedes Jahr zahlreiche Nisthilfen an, die er dann an besonders günstigen Stellen aufstellt. Man kann den Wiedehopf nur dort unterstützen, wo er noch vorkommt. Einmal verlassen, wird ein Revier kaum mehr nachbesetzt.

Unsere freiwilligen Helferinnen brechen Kiefernrinde für den Kasteninhalt

In die geräumigen Nistkasten geben wir Kiefernrinde, klein gebrochen und ein wenig alten Pferdemist. Mit dem Mist reiben wir die zuvor mit einem Bunsenbrenner geschwärzten Holzblanken ein. Das Einflugloch wird besonders dick eingerieben. Rund um den Kasten wird auch Mist verteilt.

Alois begutachtet die Nistkästen von Franz Knittelfelder

Es gibt aber noch gute zusammenhängende Brutgebiete, vor allem im Osten des Bezirkes. Eines davon ist die Region um Straden und den Stradner Kogel. Dort bewirtschaftet der Blaurackenverein, nicht ohne Grund 60 Obstgärten. Mag. Bernard Wieser ist Geschäftsführer und hat in den letzten Jahren ein Team mit Streuobstspezialisten aufgebaut um dieses Kulturgut zu bewahren und zu vermehren.

Beim alten Birnbaum

Es wurden mehr als 400 Bäume nachgepflanzt und die 1000 alten Bäume verjüngt. In den Obstgärten hat man neben den Nistkästen für die Meisen, die sich um die Obstschädlinge kümmern, auch welche für die seltene Zwergohreule und nun auch 20 neue für den Wiedehopf errichtet. Wir haben drei bestehende Reviere und wollen das ausbauen!

Auf der Rückseite des Wirtschaftsgebäudes