Julia Schuster, Journalistin der Kleinen Zeitung und Bernhard Bergmann, Pressefotograf aus dem Bezirk Hartberg trafen sich mit Mag. Bernard Wieser vom Verein LEiV zur Erkundung eines ganz besonderen Wanderweges im Steirischen Vulkanland, dem Sieben Quellenweg. Der Bericht dazu wird in einer Sonderbeilage der Kleinen Zeitung demnächst erscheinen.
Für Julia Schuster geht es dabei auch um einen ihr schon bekannten Weg, denn sie selbst ist in der Gemeinde Deutsch-Goritz zu Hause. Sie hat also Mag. Bernard Wieser um Hilfe und zusätzliche Informationen über dieses Gelände gebeten. Profifotos von Bernhard Baumann sollen die Reize dieses Weges unterstreichen.
Beim Gasthaus Fasching in Ratschendorf beginnt und endet die Wanderstrecke. Sie führt zuerst schon zur Helfbrunner Terrasse, wo die meisten Quellen entspringen. Der Grund dafür ist in den unterschiedlich dichten Bodenschichten der nacheiszeitlich freigelegten Sedimente zu suchen. Das begleitende Grundwasser des Gnasbaches tritt hier zu Tage und sättigt die Landschaft nachhaltig mit Wasser.
Oberhalb der Terrasse geht es weiter nach Salsach zur Peterquell-Abfüllungsanlage. Eine Rinderweide mit schottischen Hochlandrindern liegt am Weg. Gemütlich grasen die zotteligen Kühe. Die Feuchtwiesen rund um die Peterquell-Abfüllungsanlage gehören zu den schönsten ihrer Art im Gebiet und sind gesäumt vom alten Gnasbach und der Terrasse. Das meiste Jahr über stehen sie unter Wasser. Nur nach anhaltender Trockenheit sind sie mähbar. In ihnen verbergen sich zahlreiche botanische und zoologische Besonderheiten.
Der Weg führt uns zum Zusammenfluss von Gnasbach und Poppendorfer Bach. Die beiden Flüsse unterscheiden sich durch die harte Regulierung des Gnasbaches und daher eine starke Eintiefung, verbunden mit dem Abfall des Poppendorfer Baches bei der Einmündung. Trotzdem ist es ein Kraftort. Etwas weiter Flussabwärts überquert eine Brücke den Gnasbach und führt uns auf die Salsacher Ackerlandschaft. Dort finden wir brütende Kiebitze nahe der Straße.
Im Ort Salsach gibt es die Herzerlquelle, bzw. einen Dorfanger mit einem Weiher. Der Ort lädt zu Rasten ein. Im Weiher schwimmen zahlreiche Koi Karpfen. Mit Zierpflanzen ist der Weiher eingesäumt. Ein Steg lässt den Besucher tiefer einblicken.
Von Salsach aus geht der Weg weiter zu den Trattenwiesen und den Jahnwald. Das Naturschutzgebiet wurde erst spät genannt. Ein Wald, welcher fast ständig im Wasser steht und Feuchtwiesen von einem Quellbach durchflossen. Nur ein Weg führt durch den Jahnwald, der auch aufgrund der großen Zahl an Frühlingsknotenblumen unter Schutz gestellt wurde. In erster Linie handelt es sich um einen Erlenbruch, der an trockeneren Stellen von einem Eichen-Hainbuchenwald abgelöst wird. Die Gelbbauchunken sind schon sehr aktiv. Der Waldweg vermittelt urige Zustände und eine Sommerkühle Umgebung.
Das letzte Stück zurück zum Fasching-Wirt führt entlang des Terrassenhangfußes und der Ackerlandschaft zur Wäsch. Diese Quelle wurde nach den Waschfrauen benannt, die hier früher die Wäsche wuschen. Zahlreiche Infotafeln zeigen nicht nur Naturbesonderheiten sondern auch geschichtliche und archäologisch interessante Details. Ein Römermuseum in Ratschendorf, geleitet von Heinrich Kranzelbinder, belegt wertvolle Funde aus dieser Zeit.