Natura 2000 macht Schule hat am 14. Juni 2019 Station in St. Anna am Aigen gemacht und zwar in Form eines Stationenworkshops. Nach einer Einführung über Natura 2000 vor der Schule wurden 5 Themen mit 57 Kindern an 5 Stationen mit ebenso vielen Biologen bearbeitet. Gleich hinter der Schule hat sich der perfekte Ort für die Austragung des Workshops gefunden: Wald, Wiese und ein schöner Feldweg genau im Übergangsbereich dieser Habitate. Am Punkt mit der besten Aussicht stationiert war Andreas Tiefenbach mit der Vogelstation. Ausgerüstet mit Teleskopen und Ferngläsern von Swarovski Optik hatten die Kinder die Möglichkeit heimische Sing- und Greifvögel zu erspähen. Der versierte Vogelkundler Tiefenbach wusste natürlich zu jeder Art Interessantes zu erzählen und auch anhand Vogelgestimmen wurden Arten bestimmt – zum Beispiel der Schwarzspecht, ein Natura 2000 Schutzgut. Beim Federnspiel konnten die Schüler außerdem zeigen, wie gut sie Federn den jeweiligen Vogelarten zuordnen können. Ebenfalls am Waldrand hat sich Laura Pabst mit der Insektenstation niedergelassen. Warum heißt die Eintagsfliege eigentlich so, obwohl ihre tatsächliche Lebensspanne deutlich länger als ein Tag ist. Laura ist fasziniert von der Insektenwelt und vermittelt diese Begeisterung mit Freude an die Kinder. Ausgerüstet mit Insektenkeschern und Becherlupen machten sich die Kinder auf die Suche nach allerlei Krabbeltieren. Von Laura gab es dazu viel Wissenswertes zu erfahren. Im deutlich kühleren Wald befand sich die Klimastation von Pflanzenkundlerin Karoline Kreimer Hartmann. Spielerisch lernten die Kinder bei ihr Spannendes über das Klima, wie wertvoll Bäume im Zusammenhang mit dem Klimawandel sind und wie sich die klimatischen Bedingungen auf das Pflanzenwachstum auswirken. In einem Wald, in dem sich auch ältere Bäume mit Spechthöhlen befinden, da finden auch Fledermäuse Unterschlupf. Fledermäuse waren tagsüber natürlich keine zu sehen aber Oliver Gebhardt, unser Fledermausspezialist, weiß sich da gut zu behelfen mit einer guten Mischung aus Spielen und Informationen. So erfuhren Kinder wie Fledermäuse leben und jagen (Nein, Fledermäuse sind tatsächlich KEINE Mäuse und nagen daher auch nichts an wenn sie am Dachboden wohnen!). Anhand von modernen 3D Ultraschallbildern wurde den Kindern außerdem vermittelt, wie gut die moderne Ultraschalltechnik Babies im Mutterleib zeigen kann – und um wieviel besser als jedes Ultraschallgerät die Schallortung der Fledermäuse funktioniert. Ebenfalls im Wald hat sich Gudrun Kaufmann mit der Amphibien- und Reptilienstation positioniert. Bereits am Beginn des Workshoptages hatten alle Kinder (und Lehrer) die Möglichkeit, die größte Schlangenart Mitteleuropas aus der Nähe zu betrachten – die prachtvolle Äskulapnatter. Doch nicht nur Äskulapnattern findet man in der Südoststeiermark, auch Ringelnattern und die seltenen Würfelnattern kann man in dieser schönen Region beobachten. In der ganzen Oststeiermark nicht zu finden sind hingegen Giftschlangen. Scheinbare „Kreuzottern“ die hin und wieder in oststeirischen Gärten gesehen werden sind tatsächlich harmlose Schlingnattern, die auf Grund ihrer Zeichnung oft verwechselt werden. Direkt in der Umgebung der Station wurden außerdem von fast jeder Gruppe Spring- und Grasfrösche in ihrem Landlebensraum entdeckt. Im Zuge eines Spieles konnten die Kinder bei dieser Station auch Namen und Bilder von Reptilien und Amphibien zuordnen, was trotz der Hitze an diesem Tag gut gelang. Es war ein erfolgreicher Natura 2000 Workshop Tag in einer schönen Natura 2000 Gemeinde.