Bei Sonnenschein und warmen 15 °Celsius fand die diesjährige Ramsar Wanderung in dem kleinen Grenzort Podturen in Kroatien an der Mur ihren Ausgangspunkt. Über 700 Wanderer haben die Organisatoren sichtlich überrascht. Auch aus der Steiermark kamen fast 100 Teilnehmer. Schon während der Busfahrt erklärten Naturpark Direktorin Stanka Dessnik und LEiV-Geschäftsführer Mag. Bernard Wieser vom Internationalen Murschutzkomitee, warum dieser Tag so wichtig für uns Menschen ist. Der Klimawandel hängt weltweit auch mit dem Absinken der Oberflächen-nahen Grundwässer ab und wir haben in den letzten 150 Jahren diese Feuchtflächen weltweit um 85 % reduziert.
Der Abtransport der Wärme von den Landmassen funktioniert nicht mehr. Diese heizen sich auf und erzeugen weltweit stabile Hochdruckgebiete die den Regenwasser Transport landeinwärts negativ beeinflussen. Außerdem versiegen mit dem Grundwasser auch unsere Trinkwasserreserven. Obwohl schon seit 60 Jahren öffentlich bekannt, wird noch immer an der weiteren Zerstörung dieser Systeme gearbeitet. Mit Wasserkraftwerken, die die Geschiebe aus den Gebirgen aufhalten, kommt kein Schotter mehr in die Ebenen und die Gewässer tiefen sich ein. In Mureck sind dies an die 2,5 Meter seit dem Bau vom Kraftwerk Spielfeld Anfang der 1980er Jahre.
In Podturen, 100 Kilometer nach dem letzten Kraftwerk an der Mur hat sich die Situation entspannt. Dort ist der Fluss großräumig seinem Bett überlassen, darf noch mäandrieren und bildet ständig neue Lebensräume, wie Prallufer und Kiesbänke.
Er hat seine Fließgeschwindigkeit reduziert, ist stellenweise über 150 Meter breit. Als Teil des Biosphären-Reservates Mur-Drau-Donau ist dies ein Vorzeige-Beispiel für intakte Flusslandschaften. Nur im Bereich der Ortschaften gibt es Ufersicherungen. Die Hochwasserdämme sind weit entfernt vom Fluss und erlauben eine ständige Überschwemmung der Auwälder und Neubildungen beim Flussverlauf.
Obwohl oder gerade deshalb, weil die Mur, die Drau und auch teilweise die Donau ein Grenzfluss System darstellen, sollte hier ein Niemandsland entstehen, das dem Wohl aller anrainenden Menschen dient. In Kroatien, Ungarn und teilweise auch in Slowenien sind die Auwälder neben dem Fluss verstaatlicht. Dort sollte eine Umsetzung leicht möglich sein. In der Steiermark muss man am Rückkauf der Auwald Flächen arbeiten, wenn man eine wirtschaftliche Zukunft im Murtal anstrebt.