Frühlingserwachen auf unseren Wiesen

Spaziergang 2019 durch eine Feuchtwiese bei Wieden

Die Frühlingszeit verbringe ich immer mit der Beobachtung unserer tollen Wiesenflächen. Nachdem die Streuobst-Arbeiten getan sind und die Bioäcker angebaut, gilt meine volle Aufmerksamkeit den Arten unserer Biotope.

Strukturierte Lebensräume mit Heuwiesen mit Gelbaspekt

Die warmen Hänge zeigen als erstes ihr Potential. Frühlings-Segge, Wiesen-Hainbinse und Ruchgras eröffnen den Gräser-Reigen. Zwischendrin noch Gänseblümchen, Stengellose Primel, Buschwindröschen, Kriechender Günsel oder Gundelrebe, die man auch in Rasenflächen findet und verschiedenen Veilchenarten, wie Wald- und Hain-Veilchen, Variationen des Weißen Veilchens, Duft- und Märzveilchen. Ein wenig später dann noch Behaartes- und Hundsveilchen. Jetzt schon sieht man die Königinnen  der Dunklen Erdhummel, Gartenhummel oder der Ackerhummel nach geeigneten Bruthöhlen, zumeist Mauslöcher suchen.

Alte Blumenwiese im Steirische-Slowenischen Grenzgebiet

Besonderheiten im Gebiet findet man zu dieser frühen Zeit südlich der Wasserscheide in Richtung Slowenischer Grenze. Warzen-Wolfsmilch, Schmalblättriges Lungenkraut, Weiches Lungenkraut oder Vulkan-Labkraut sind einige unserer Besonderheiten, welche sich schon sehr früh zeigen. Die überwinternden Schmetterlinge legen nun ihre Eier für die erste Frühlingsgeneration ab. Einige von ihnen kommen aus dem Süden, überqueren sogar das Mittelmeer, wie einige Schwärmer oder das Taubenschwänzchen.

Wiesen und Obst – eine natürliche Ergänzung. Wo sollten Bestäuber sonst leben?

Sehr bald zeigen sich die Hahnenfußarten, Fingerkräuter, Ehrenpreise und Kleearten. Der Löwenzahn, den man bekanntlich aus den frühmähdigen Fettwiesen kennt, ist bei uns nur in geringen Mengen vorhanden, dafür leuchten uns bald der Wiesenbocksbart oder der Rauhhaar-Leuenzahn gelb entgegen. Überhaupt wechselt der Wiesenaspekt die Farben. Frühe Blüten zeigen zumeist blau. Dazu gehören Kriechender Günsel oder Gundelrebe, aber auch Veilchen. Das Weiß vom Wiesenschaumkraut weicht dem Gelb der Gold-Hahnenfüße auf den wechselfeuchten Wiesen. Das Gelb von Hornklee oder Hopfenklee weicht dem Blau der Witwenblumen und des Wiesen-Salbeis auf den kalkhaltigen Flächen. Die Magerrasen zeigen nach Wolfsmilch-Gelb ein Margeriten-Weiß. Grillen zeigen die ersten Sommertage an. Bodenspinnen huschen ihrer Beute nach.

Wiesen-Salbei mit Hummel

Auf die Apfelblüte folgt nun die Hauptblüte auf den Wiesenflächen. Orchideen nutzen ihre frühe Blütenreife aus und locken oft mit Mimikri ihre Bestäuber an. Die zweite Gräserwelle rollt an. Wiesenfuchsschwanz, Weiche Trespe, Wiesenrispen und Zittergras zeigen unterschiedliche Bodenqualitäten von fett zu mager an. Die Blaugrüne Segge hält die Kalk-Halbtrockenrasen für sich besetzt. Und schon ist der April vorbei.