
Das Jahr 2025 ist fortgeschritten. Die Tage werden länger, die Teiche sind eisbefreit, es wird wärmer. Nun heben sich die Hormonspiegel im Tierreich. Eulenvögel und Spechte beginnen mit der Balz und auch die Amphibien, Kröten, Frösche, Molche, Salamander beginnen mit der Laichwanderung. Diese führt sie aus den Wäldern zu ihren Geburtsstätten. Dabei müssen sie über freies Land, über Verkehrswege, durch Siedlungen.

Ein klarer Fall für Nachtaktivität, um nicht gefressen zu werden. Denn auch den Räubern sind diese Jahrhunderttausende alten Laichwanderstrecken bekannt. Bei einer Nachttemperatur von 5 °C beginnen auch die Krötenweibchen zu wandern. Die Kröten machen 85 % der wandernden Amphibien in unseren Breiten aus. Für die anderen Arten fehlt zum Teil schon der günstige Lebensraum.


Mindestens 13 Arten kann man in der Südoststeiermark beobachten. Wir gehören Österreichweit ins Spitzenfeld der Biodiversität. Das besagt uns auch der letzte Biodiversitätsreport im Auftrag des Bundesministeriums, welches uns als Ökoregion zusammen mit dem Südburgenland gleichauf mit den Nationalparken Neusiedler See, March-Donauauen oder Nördliche Kalkalpen auf den ersten 5 Plätzen reiht. Wir haben also etwas zu verteidigen. Ein bewusster Umgang mit der Natur ist erforderlich, reflektiertes Handeln vor allem in der Raumplanung, im Flächenverbrauch, aber auch im Umgang mit unseren Böden sowohl im Freiland als auch in den Wäldern und Siedlungen. Da ist nicht alles in Ordnung.

Die Amphibienaktion startet mit den Schulen. Noch vor den Energieferien haben die Gnaser Mittelschüler jetzt schon seit 1998 wiederholt den Amphibienzaun an der Landesstraße Obergnas-Kohlberg bei den Roth-Teichen errichtet, zwischen den Durchlässen, welche im Vorjahr eingebaut wurden als verbindende Leiteinrichtung, um die Tiere dorthin zu führen. Die Straßenmeisterei-Mitarbeiter St. Stefan im Rosental liefern nicht nur die Zäune, sie helfen mit, den Verkehr zu beruhigen und unterstützen die Schülerinnen beim Aufbau (Dominik Puntigam, Hannes Fink).


Die Berg- und Naturwächter Franz Riegler (EST Feldbach) und Josef Müller (EST Gnas) unterstützen ebenso, wie der Lehrkörper (Johanna Huber, Andreas Hutterer). Koordiniert wird die Aktion Bezirksweit von Bernd Wieser (Verein LEiV).

Im Vorjahr konnten 18 Zäune mit einer Gesamtlänge von 4,5 Kilometer errichtet und betreut werden. Insgesamt wurden über 8600 wandernde Tiere gerettet. Bei den beiden Fixeinbauten in Leitersdorf an der B57 und in Kirchberg an der L245 wandern auf 1,6 Kilometer Länge weitere 8000 Tiere bereits ohne Barriere. Heuer werden zusätzlich 3 weitere Zäune in Bierbaum, in Hatzendorf-Rittergraben und in Reith Richtung Oberstorcha mit einer Gesamtlänge von 900 m errichtet. Dafür musste die Landesstraßen-Strecke an den Saazer Teichen aufgelassen werden. Hier ist die Wanderung versiegt. Und am Golfplatzteich in Pölten ist die Zahl der wandernden Tiere ebenfalls für eine Aktion zu niedrig geworden.



Im Bezirk sind fast alle Einsatzstellen der Berg- & Naturwacht in die Aktion eingebunden, ebenso Freiwillige des Blaurackenvereines und Schüler aus Gnas, Fehring und Deutsch-Goritz. Um die Gefährdung der Freiwilligen während des Aufbaus zu mindern, stellt die Straßenmeisterei ein Fahrzeug mit Warnblinkanlage ab. Ein Entgegenkommen der Verwaltungsbehörde, für welches wir uns sehr herzlich bedanken. Die nächsten Aktionen sind in Reith am 24. Februar und in Ratschendorf am 27. Februar geplant.