Lichtverschmutzung

Die jährliche Zunahme bei der Lichtverschmutzung beträgt in unserer Region 1 %. Das heißt, dass es in den letzten Jahren um einiges heller wurde im Vulkanland. Woher kommt das? Es sind große Infrastrukturprojekte, wie Straßen- bzw. Radwegbeleuchtungen, welche in den dunkelsten Gräben nun bis Mitternacht oder gleich die ganze Nacht durchleuchten. Es sind alte Lichtquellen mit hoher Lichtintensität und Licht nach allen Seiten. Es sind natürlich auch Werbetafeln, Firmenbeleuchtungen und vieles mehr. Auch die Autofahrer sind an der Lichtverschmutzung beteiligt. Sie könnten mit Abblendlicht fahren, dass würde schon einige Wildunfälle verhindern und zu reduzierter Geschwindigkeit beitragen.

Eine Aktion zum Klima- und Artenschutz ist die Earth Night. Dabei wird das Licht 1 Stunde lang abgeschaltet

Mit Anton Schnurrer zusammen hat Mag. Bernard Wieser Anfang dieses Millenniums einen Sternenpark für Fürstenfeld entworfen. Es war die Idee, den Nachhimmel wieder zu sehen, indem man die Beleuchtung unter das Blickfeld des stehenden Menschen  installiert. Der Weg sollte ausgeleuchtet werden und nicht der Himmel. Doch für Fürstenfeld war es noch nicht an der Zeit.

Die Zeitungsredakteure schenken der Lichtverschmutzung nun Aufmerksamkeit.

Als Gebietsbetreuer im Europaschutzgebiet Südoststeirisches Hügelland forderte Wieser in Genehmigungsverfahren, die Gefahr der Lichtquellen für die nachtaktiven Arten zu berücksichtigen. Heute weiß man, dass Lichtquellen negativ auf Straßenbäume wirken, ja sogar auf im Wasser lebende Arten eine negative Auswirkung haben.

Die Sternwarte in Auersbach und das Licht der Großstadt Graz. Dazwischen liegen 40 Kilometer Luftlinie

Mit Günther Kleinschuster von der Sternwarte Auersbach, der sich über die immer schlechter werdenden Bedingungen für dieses Hobby sogar hier weit außerhalb der Großstadteinflüsse beklagte und mit der Energiekrise, verschuldet durch den Ukrainekrieg, änderte sich im Vulkanland einiges. Zuerst wurde Feldbachs Bgm. Josef Ober durch Gespräche gewonnen, dann wurden auch andere Gemeinden, bedingt durch die hohen Energiepreise, plötzlich sparsam im Umgang mit Licht und Energieverschwendung.

Die Stadtgemeinde Feldbach hat seine 20.000 öffentlichen Beleuchtungskörper nun umgestellt und große nächtliche Abschaltungen umgesetzt. Dies gelang mit einem ausgeklügelten System und einer Schaltzentrale.

Manche Gemeinden folgen nun diesem Beispiel.

Leuchtabend - Forschungsabend
Im Rahmen der Ferienpassaktion wird ein Leuchtabend in Oedt bei Feldbach seit 2016 durchgeführt und von Experten begleitet. Die Dokumentation des Rückganges der nachtaktiven Insektenarten ist notwendig und muss der Bevölkerung bewusst gemacht werden.