Jedes Jahr ist es eine besondere Herausforderung. Die Nistkasten-Kontrolle im Europaschutzgebiet. Von den ca. 180 Nistkästen die der Blaurackenverein betreut, befinden sich ca. 90 im Talboden und könnten von den Blauracken beflogen werden. Natürlich ist der Bestand momentan niedrig. Trotzdem sind die wissenschaftlichen Beobachtung zu den Nestern in diesen Kästen höchst interessant und spiegeln das letzte Brutjahr wieder.
Hans Kaufmann unterstützt diese Aktion seit der Gründung des Blaurackenvereines ehrenamtlich jährlich mehrere Tage mit seinem Lader, der uns als Lift zu den 5-6 Meter hoch hängenden Nistkästen bringt. Gefahren werden kann nur bei starkem Frost über die gefrorene Böden, damit dort kein Schaden entsteht.
Unser Team mit Alois Absenger, Curd Ranz und Bernd Wieser leeren die Nistkästen und notieren die Inhalte und das schon über die letzten 7 Jahre.
Die Kästen zeigen Nester verschiedener Vogelarten, Säugetiere, Insekten, aber auch gescheiterte Brutversuche aufgrund verschiedener Einflüsse. Die Hauptbewohner der Nistkästen sind dabei die Stare, für die die Nistkästen ideal sind. Aber auch andere Vogelarten, wie Sperlinge, Meisen, Zwergohreulen und Kleiber nisten sich ein.
Immer wieder kommt es zu Hornissen- und Bienenbruten, Ameisenarten nisten sich ein, Staubwanzen, Mehlkäfer, Wachsmotten, diverse Spinnenarten oder Rosenkäfer leben im Nestmulm.
Es ist also ziemlich was los. Im Winter nutzen Säugetiere, wie Haselmaus, Siebenschläfer, Edelmarder, Steinmarder, Gelbhalsmaus, Waldmaus und viele weitere die Kästen vor allem bei hoher Schneelage.
Die Kästen bestehen aus verleimten Kiefernsperrholz. Das ist sehr langlebig und wird gerne angenommen. Sie kommen auch in unseren Mittelmeerprojektgebieten zum Einsatz. Trotzdem müssen die Kästen gewartet werden. Spechte dringen Über die Dächer und Böden ein, das Wachstum der Bäume zerreißt die mit Drähten angebrachten Kästen.
Schon über 20 Kästen sind mit Schutzblech vor dem Eindringen von Mardern geschützt. Heuer kommen weitere 10 Schutzblech-Kästen dazu. Es gibt also genug zu tun, bis die Blaurackenkästen wieder für die heurige Brutsaison vorbereitet sind.