Die Welt der Förderungen im Naturschutz ändert sich. Betriebe ab einer Größe von 1,5 ha landwirtschaftliche Nutzfläche können/müssen am ÖPUL teilnehmen (Bisher 2 ha). Das ÖPUL bietet 2 Varianten der Naturschutzförderung an. Die klassische Naturschutzvariante, die sich an Mähterminen (Bisher WFR – Erhaltung und Entwicklung naturschutzfachlich Wertvoller Flächen – Rot oder WFB – Blau) orientiert, ist für extensive Betriebe gut geeignet. Auch für intensive wirtschaftende Betriebe können diese Maßnahmen zusätzlich zur UBB (Umweltgerechte und Biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung) verwendet werden. Dort ist das Ausscheiden von Grenzertragsflächen (steile, Ufernahe, nasse oder unwirtschaftliche Flächen) für diese Maßnahme ein Weg um Ertragsausfälle zu kompensieren. Die Natur wird davon profitieren.
Der Blaurackenverein ist seit Jahrzehnten Vorreiter und Pionier bei den diversen Maßnahmen. Nachdem 1999 die ÖPUL-Maßnahme WFR mit uns in die Steiermark eingeführt wurde und wir auch Pionierarbeit für Fruchtwechselmaßnahmen und Kleinstrukturiertheit geliefert haben und hier auch unsere Landwirte in der Region einbezogen haben, kam 2017 erstmals die Maßnahme ENB (Ergebnisorientierter Naturschutzplan), der Vorläufer des heutigen EBW (Ergebnisorientierte Bewirtschaftung). Beide Maßnahmen lassen sich auf das Pilotprojekt des Blaurackenvereines Naturschutzplan zurückführen, das es seit 2007 gegeben hat. Ziel ist es dabei den Lebensraum auf den Flächen zu verbessern und die Grundlagen für Tier- und Pflanzenarten zu schaffen, welche es zurzeit nicht leicht haben im intensivgenutzten Ackerland zu überleben.
Die Blauracke war natürlich immer die Zielart Nr. 1. Als Spitze unserer Kulturlandschaft ist sie sehr sensibel gegenüber Veränderungen im Talraum. Als z. B.: neue Beizmittel im Ackerbereich aufgrund des Auftretens des Maiswurzelbohrers seit 2002, Grundzusammenlegungen, Entfernen von Gehölzen in der offenen Landschaft, etc. zu einem Zusammenbruch der Population geführt hatte, brüteten die Vögel fast nur noch in einem biologisch geführten Talraum bei Straden. Auch der Energiehunger der Menschheit wirkt sich negativ auf die Landschaft aus. Biogas gegen Lebensmittelerzeugung und noch mehr Input von Dünger und Spritzmittel in die Landschaft.
Deshalb haben wir derzeit 137 ha in Pacht oder Nutzung und bemühen uns um die Erhaltung der Biodiversität im Talraum und auf den Hängen zwischen Gleichenberg und Halbenrain, Tieschen und Klöch.