Mit Hilfe der Naturschutzakademie und des Blaurackenvereines und finanzieller Unterstützung von Land Steiermark und EU für die Vortragenden konnte auch heuer wieder die BAT-Night in der Vinothek Klöch stattfinden. Bernd Wieser vom Blaurackenverein LEiV begrüßte die Gäste aus dem Bezirk Südoststeiermark und darüber hinaus mit einer Einführung zu den Fledermausschutzmaßnahmen des Blaurackenvereines seit 2004. Zusammen mit Primoz Presetnik wurden bisher über 180 private Unterkünfte untersucht und mehr als 20 Arten im Bezirk festgestellt. Es gibt auch kaum Besitzer, die die Anwesenheit der Flattertiere stört. Die meisten sind sogar etwas stolz auf ihre gratis Haustiere.
Oliver Gebhard vom Fledermausschutz Österreich (KFFÖ) stellte die seit 2010 in Österreich neu nachgewiesenen Arten vor. Von der Nymphen-Fledermaus, der Bulldog-Fledermaus, über die Teich-Fledermaus, die Steppen-Fledermaus, die Mittelmeer-Hufeisennase bis zum Riesen-Abendsegler haben sich seither neue Arten in Österreich sichten lassen, die vorher noch nie im Bundesgebiet nachgewiesen worden waren. Das liegt zum einen an der höheren Dichte an Experten, zum anderen aber auch am Klimawandel und den neuen Möglichkeiten, die die Forscher haben.
Die Möglichkeiten der Bestimmung von Fledermausarten erklärte uns Primoz Presetnik, ein mittlerweile in ganz Europa geschätzter Fledermausexperte aus Laibach, der beim CKFF arbeitet, einem Zivil-Ingenieur-Büro für Flora und Fauna. Vom Netzfang über Telemetrie, GPS-Sendern bis zum Bat-Detektor erklärte er Funktionalität und Forschungsdaten zu den einzelnen Typen der Erfassung und in welchen Zusammenhängen diese angewandt werden. Die wichtigsten Orte sind natürlich die Wochenstuben, von denen die Forschungen ausgehen.
Nach den spannenden Vorträgen wurden wie jedes Jahr das Ausfliegen der Muttertiere aus der Wochenstube Klöcher Pfarrhof beobachtet. Diesmal so spektakulär wie noch nie zuvor. Es dürfte auch an der weiter gestiegenen Zahl der Bewohner liegen und am lauen Abend, der gute Nahrungsflüge verspricht. Der Flugradius um das Quartier beträgt bis zu 15 Kilometer, d. h. dass die Tiere bis zur Grenzmur und darüber hinaus jagen. Unsere artenreichen Waldwälder sorgen natürlich auch für genügend Nahrung.
Der zurückgelassenen Kot (Guano) wird von der Berg- & Naturwacht Bad Radkersburg geerntet und bei dieser Gelegenheit über eine Freiwillige Spende an die Besucher abgegeben. Ist es doch der besten Gartendünger der Welt! Dafür danken Großes Mausohr und Langflügel-Fledermaus, die hier ihr Heim behalten dürfen. Wir danken auch der Pfarre und ihren Mitarbeiterinnen für ihre Unterstützung.