Pilze – Spätherbst

Im Steirischen Vulkanland wurden bis 2023 über 2500 Pilzarten nachgewiesen. Die hohe Forschungskonzentration in diesem Bereich liegt einerseits im Vorhandensein von mehreren ortsansässigen Pilzkundlern und andererseits in der Durchführung von hochgradigen Forschungswochen mit der Österreichischen Mykologischen Gesellschaft und dem Arbeitskreis Heimische Pilze des Landesmuseums Graz.

Die Nebelkappe ist weit verbreitet und kündet den Spätherbst an. D. h. sie erscheint erst bei tiefen nächtlichen Temperaturen und genügend Feuchtigkeit. Sie ist nicht essbar, weil sie Verdauungsstörungen verursachen kann. Als Streuzersetzer ist sie aber ein wichtiges Element des Waldes. Der Blätterpilz bildet die Sporen zur Verbreitung auf den hellen Blätter auf der Unterseite des Hutes.
Der Parasol gilt als schmackhafter Pilz. Er bildet oft Hexenringe und lebt von der Streu im Wald und auch auf Wiesenflächen. Typisch ist sein genatterter Stiel und ein beweglicher Ring, der die Großschirmlinge von den giftigen Knollenblätterpilzen unterscheidet.
Der Flaschenbovist bildet seine Sporen im Inneren des Fruchtkörpers. Bei Reife reist er an der Spitze auf. Regentropfen sorgen für die Zerstäubung und Verbreitung der Sporen. Der Flaschenbovist hat viele ähnliche Vertreter, die jung mit weißem Fleisch essbar sind.
Der Gelbmilchende Helmling zersetzt ebenfalls Streu, insbesondere kleiner Ästchen auf Asthaufen im Wald. Die Helmlinge sind nicht essbar bilden aber eine Gattung der wichtigsten heimischen Zersetzer und lassen sich oft finden.
Der Stachelbeer-Täubling hat seinen Namen vom Geruch. Er begleitet Nadelbäume und ist ein häufiger Spätherbst-Mykorrhizapilz. Das heißt, dass er dem Baum Nährstoffe zuführt und im Gegenzug dafür Photosynthese-Produkte vom Baum erhält. Er ist nicht essbar wie viele seiner Verwandten.
Der Pfefferröhrling schmarotzt auf den Hyphen des Fliegenpilzes. Oft sieht man daher beide gemeinsam am Waldboden stehen. Die Schärfe dieses kleinen Röhrlings kann man zum Würzen von Gerichten nutzen. Röhrlinge bilden die Sporen in den Röhren.
Besonders schöne Farben zeigen sich im Reich der Pilze. So auch bei diesem Blätterpilz. Der Blutblättrige Zwergschirmling wird oft übersehen. Aber im Kleinen ist oft viel Schönheit zu erwarten. Auch er zersetzt die Streu und bereitet somit den Humus im Waldboden auf.