Dass die Südsteiermark ein schöner Flecken Erde ist, wissen wir ja alle schon länger. Dass es dort auch noch einige verborgene
Schätze gibt, ist nur wenigen bekannt. Nachdem wir im September die heurige Silberdistelehrung miterleben durften, haben wir auch zwei Preisträger gefragt, ob wir nicht einmal zu ihnen kommen können. Stefan und Melanie Gunczy vom Biohof Gunczy haben den Artenreichsten Hof der Steiermark für sich proklamiert und Gernot Kunz, der steirische Insektenforscher schlechthin, hat mit seiner iNaturalist-Initiative bereits eine große Gefolgschaft an Hobbyforschern in der Steiermark animiert.
Doch bevor es auf den Hof der Gunczys ging, stand die Wallfahrts-Kirche von Sladky Duh (Heiligengeistkirche) oberhalb der Heiligengeistklamm auf unserem Programm. Zu Fuß ging es vom Südlichsten Punkt der Steiermark über slowenisches Gebiet auf den Kirchenberg. Eine reizvolle aber zuerst steile Landschaft mit Buchen-Tannen-Fichtenwäldern und mageren Almwiesen erlebten wir unterwegs bei einer fast zweistündigen Wanderung. Eine kurze Rast bei der Heiligengeistkirche und dazu eine Marschverpflegung der hochprozentigen Art von Alois Maier, was begehrt das Herz noch mehr.
Mit einer grandiosen Aussicht auf das Steirische Becken, hin zum Stradner Himmelsberg, den Vulkanbergen des Steirischen Vulkanlandes mit der Riegersburg ging es im Anschluss hinunter zum Zangl-Gasthaus zum Mittagessen. Wir haben uns nicht abgehen lassen. Renate, unsere Fahrerin bringt uns nach dem Essen behutsam über die enge Straßen ans nächste Ziel.
Es geht hinunter ins Tal, über Leutschach in Richtung Langegg zum Gunczyhof. Dort erwarten uns schon unsere Gastgeber. Gernot führt die Gruppe über den 18 ha großen Hofberg, von denen 10 ha landwirtschaftlich bewirtschaftet werden.
Auf der restlichen Fläche begegnen sich Wald und Freiland, Bach und Wiesen. Über 3000 Arten konnte Gernot schon feststellen. Das liegt auch daran, dass er immer wieder seine Kollegen und Spezialisten aus allen Bereichen auf den Hof zu einem Forschungstag einlädt. Es werden Weine und Säfte produziert. Dazwischen liegen magere Schaf-Weideflächen und Wiesen im steilen Gelände. Keine einfache Aufgabe, das zu pflegen. Doch es zahlt sich aus, wenn man dann weis, wieviel Gutes man der Natur zurückgeben kann.
Die Weinverkostung als abschließendes Highlight rundet uns noch ein wenig, bevor wir wieder Richtung Heimat müssen. Gute biologisch produzierte Weine mit einem ausgeprägten Terrain, was wohl auf die fruchtbaren Hänge zurückzuführen ist.
Ein herrlicher Tag, der uns im Gedächtnis bleiben wird.