Leuchtabend und Achtsamer Umgang mit Licht

Im Rahmen der Ferienpass-Aktion im Steirischen Vulkanland und 16 seiner Mitgliedsgemeinden wurden 10 Leuchtabende mit Beteiligung von den Schmetterlingskundlern Dr. Rupert Fauster und Leo Kuzmits aus den Reihen des Landesmuseums Joanneum durchgeführt. Forschungen werden im Vulkanland schon seit über 50 Jahren durchgeführt. Bisher sind 1600 Schmetterlingsarten in der Region Steirisches Vulkanland bekannt.

Die beiden Experten Leo Kuzmits und Dr. Rupert Fauster führen in die Thematik ein

70 % unserer Tierwelt ist nachtaktiv. Bei den Schmetterlingen sind es fast 90%. Zwischen Abenddämmerung und Mitternacht besteht die höchste Aktivität. Insekten haben sich mit den Pflanzen zusammen entwickelt und stehen in enger Symbiose mit ihnen. Sie dürfen Pflanzenteile fressen und sorgen für die Befruchtung. Sie regulieren Monokulturen und sind für die ökologischen Kreisläufe unverzichtbar.

Mit Begeisterung dabei – 350 Teilnehmer an 8 Leuchtabenden

Die Tiere werden durch künstliche Lichtquellen von ihren Nahrungsquellen und Vermehrungspartnern getrennt und dort oft von Spinnen, Hornissen oder Fledermäusen gefressen oder vom Verkehr getötet. Die Lichtverschmutzung hat zur Ausdünnung der Insektenbiomasse geführt. Heute haben wir nur noch ein Viertel der Insekten-Biomasse von vor 50 Jahren. Im Bereich der Straßen ist die Situation besonders schlecht.

Die Berg- & Naturwacht sorgt für die Teilnehmer Vorort für Sicherheit und Verpflegung

Außenbeleuchtungen reduzieren, mit Abblendlicht fahren, denn auch das Aufblendlicht hat zur Ausdünnung der Insektenwelt geführt, weil es bis zu 800 Meter in die Breite wirkt, während Abblendlicht nur 80 Meter im Radius wirkt. Der hohe Blauanteil im Licht lockt die Tiere mehr als die weichen Farben gelb und grün, bzw. rot. Wir dürfen die Insekten nicht durch Unbekümmertheit verlieren.

Der hohe Blaulichtanteil lockt die Insekten zum Schirm, bzw. zu den Lichtquellen der Menschen

Die Beteiligung und das Interesse aus der Bevölkerung an den Leuchtabenden waren hoch. Im Schnitt haben 40 Personen teilgenommen.

Bezirksleiter Mag. Bernard Wieser und GF vom Verein Lebende Erde im Vulkanland, erläutert die Problematik der Lichtverschmutzung für die Insekten und mahnt einen Achtsamen Umgang mit Licht ein

Mag. Bernard Wieser, GF Blaurackenverein und Bezirksleiter der Berg- & Naturwacht Südoststeiermark und die jeweiligen Ortsstellen haben den Vorort-Ablauf im Rahmen ihrer Jugendarbeit mit den Grundbesitzern und den Gemeinden koordiniert. Die Gemeinden haben die Anmeldelisten geführt.