Unsere Biotope sind für Vögel gut geeignet, doch fehlen oft die Brutmöglichkeiten in der Nähe der ökologischen Nischen für seltene Vogelarten. Auch das Biotopverbundsystem wird durch Verkehr, Licht oder etwa Störungen durch Fototouristen geschwächt. Mittlerweile wächst die Zahl der gefährdeten Vogel-Arten auch in unserem Vogel-Schutzgebiet. Dazu gehören nicht nur die Blauracken. Es geht auch um Wachtelkönig, Kiebitz, Schwarzkehlchen, Neuntöter, Wiedehopf, Zwergohreule, Halsbandschnäpper, Schwarzstorch, usw.
Das hat mehrere Gründe. Zum Einen verringern sich die Populationsgrößen im übrigen Europa. Sie dünnen sich aus. Das erschwert dann auch den genetischen Austausch und die Arten ziehen sich zurück in ihre Kern-Brutgebiete. Zum Anderen hat es auch hier noch nicht genug Bemühungen gegeben, den Trent vor allem unter den Offenlandarten zu stoppen. Noch immer regiert auch im Schutzgebiet die intensive Landwirtschaft in den Talräumen. Die industriellen Ackerböden bieten faktisch keine Nahrung mehr. Das Grundwasser ist durch die Drainagen so tief, dass es nicht mehr zur Anreicherung eines Humusboden ausreicht.
Wir arbeiten gegen diesen Trent, pachten Offenlandflächen, veröden Drainagen, pflegen Wegränder, installieren Bäume, Sträucher, Wasserstellen, Nisthilfen und Ansitzwarten. Wir verbreiten Hochstauden-Pflanzen, bevorzugen die Heueinsaat auf ehemaligen Ackerflächen, die wir in Wiesen umwandeln, um für bessere Deckung und Nahrung zu sorgen. Die neuen Uferschutzstreifen bringen ebenfalls Entlastung. Diese Maßnahme muss allerdings erst einmal wirken.
Heuer haben wir schon zum 6. Mal Nisthilfen kontrolliert und neue errichtet. Unsere Mitarbeiter stellen die Nisthilfen her. Der Plan für die mehr als 250 Nisthilfen für verschiedene Vogelarten wird ständig evaluiert. Ungünstige Standorte für die Nisthilfen werden mit günstigen getauscht. Das Innenleben wird kurz angeschaut, brütende Vögel werden nicht gestört.