Amphibienzaunmannschaft der Berg & Naturwacht Bad Radkersburg in Pölten
Wald = Lebensraum
Die ökologische Rolle von Amphibien wird total unterschätzt. Sie gehören in unseren Breiten zu den wichtigsten Tieren der Kulturlandschaft. Sie haben ausschließlich nützliche Eigenschaften. Sie vertilgen Garten- und Waldschädlinge in großen Massen. Amphibien stellen eine der größten tierischen Biomasseansammlungen im Jahr. Dies kommt zahlreichen anderen Tieren zugute.
Weniger ist NICHT mehr!
Die größte Reduktion der hauptsächlich in den Wäldern lebenden Erdkröten, Springfrösche, Grasfrösche, Feuersalamander, Bergmolche, Kammmolche, Teichmolche, Gelbbauchunke, Knoblauchkröte und Laubfrösche ist auf die Bestandes-Umwandlung im Wald zurückzuführen.
- Das Entfernen von Totholz
- Rodungsmaßnahmen wichtiger Waldbiotope
- die Zerschneidung der Wanderkorridore zu den Laichgewässern
- der Verlust von Feuchtwiesen und Laichteichen
- Altarme
- mäandrierende Flussläufe
- überbesetzte Sportfischerteiche mit Badewannencharakter und ackerbauliche Maßnahmen während der Wanderung (Kalkung der Ackerflächen – Verätzung der empfindlichen Haut, Round-Up-Spritzungen, Einebnung von Ackerflächen während der Wanderzeit Ende März bis Mitte April usw.) sind grundlegende Verschlechterungen des Lebensraumes der Amphibien.
Kein Wald = Lebensraum
Die auch in den Offenlandschaften lebenden Amphibien leiden unter den Verlust von offenen Wassergräben mit reichlichem Randbewuchs (Lahngewässern, Wiesenbäche) und Altarmsystemen mit Schotterböden.
Jährlich werden unzählige Amphibien durch den zunehmenden Verkehr getötet.
Vor allem für die Krötenmännchen sind die Verkehrsflächen oft scheinbar günstige aber tödliche Plätze, wo sie auf die, direkt zum Laichteich wandernden Weibchen warten. Es gebe noch viele andere Gefahren, wie z. B.: die Klimaveränderung. Doch auch diese ist von den Menschen verursacht.
Auch eine Hautpilzkrankheit bedroht die heimischen Amphibien.
Der Verein Lebende Erde im Vulkanland betreut jedes Jahr zusammen mit den Neuen Mittelschulen, den Ortsstellen der Berg- & Naturwacht und den Gemeinden von
- Fehring
- Feldbach
- Kirchberg/Raab
- Paldau
- Gnas
- Deutsch Goritz
- Mureck
- St. Peter am Ottersbach
- Bad Radkersburg
- Tieschen
- Halbenrain
- der Gossendorfer Volksschule
- den Berg- und Naturwächtern von 10 Ortsstellen
- und vielen Freiwilligen Helfern die Hauptwanderstrecken im Vulkanland.
Eine Amphibienschutzanlage wurde 1998 an der Güssinger Bundesstraße zwischen Feldbach und Leitersdorf im Raabtal auf Höhe der Hainfelder Teiche errichtet.
Eine weitere Anlage erfolgte in Kirchberg an der Raab 2018. Durchlässe ohne Leiteinrichtungen wurden 2022 in Obergnas errichtet. Wir haben erreicht, dass uns von der Landesstraßenverwaltung modernes Zaunmaterial zur Verfügung gestellt wurde. Wir benötigen jedoch immer Freiwillige, die uns im Bezirk bei unbetreuten Wanderstellen unterstützen.
Ein Antrag auf Geschwindigkeitsreduktion an den Wanderstrecken auf 30 km/h an die Bezirksverwaltungsbehörde wurde erstmals 2024 eingereicht und Abschnittsweise berücksichtigt.