Das vom Europäischen Landwirtschafts-Fond und der Naturschutzabteilung vom Land Steiermark geförderte Streuobstprojekt für die regionalen Europaschutzgebietsgemeinden findet ein großes Echo in der Bevölkerung. Es ist uns gelungen, in nur wenigen Tagen mehr als 50 Abnehmer für die erste Tranche an seltenen hochstämmigen Streuobst-Apfelsorten mit Sämlingsunterlagen zu begeistern.
Die Leute pflanzen diese Bäume in ihre Streuobstgärten und sorgen so für ein größeres Genpool unter den Streuobstbäumen. Über eine Landkarte sind alle gepflanzten Bäume auffindbar und können jederzeit mit Stecklingsvermehrung kultiviert werden.
Zudem hat das Projekt den weiteren Sinn, die Ausfälle im regionalen Streuobst zu kompensieren. So werden normalerweise im Europaschutzgebiet 14 pro Jahr nur an die 200 Streuobstbäume gesetzt. Mit der Aktion vergrößert sich diese Zahl auf über 1200 Bäume pro Jahr, was in etwa dem jährlichen Ausfall entspricht.
350 Streuobstbäume sterben natürlich ab, der Rest auf jährlich 1200 ausgefallenen Bäumen fällt den Strukturmaßnahmen zum Opfer. Das ergibt eine zuvor von Mag. Bernard Wieser erstellte Studie über die Obstbäume im Europaschutzgebiet.
Bei der Ausgabe wurden die Abnehmer für die richtige Verpflanzung eingeschult. Der erste Schnitt der Bäume wurde zusammen mit Stefan Tschiggerl durchgeführt.
Zu jedem Baum gab es auch die Baumschutzmaßnahmen gratis dazu. Ein Wurzelschutzgitter gegen Wühlmäuse und Hasenfraß, ein Kulturzaun gegen Rehverbiss, ein Wildschutzzaun für Weideflächen, 3 Robinien-Stecken für eine Dreipunktstütze samt Zubehör. Die Grundbesitzer sind nun Teil eines Erhaltungsprojektes und dementsprechen engagiert sind sie auch.
Das Auffüllen der Streuobstbestände mit Apfelsorten hat aber auch noch weitere wichtige Funktionen. Für die Vogelwelt, als zukünftiger Brutraum, als Obstspender für die Bevölkerung, für das Kleinklima als Schattenspender und schließlich auch für das Auge als wunderschöne Blüten- und Fruchtpracht. Tausende Insektenarten sind abhängig von den Obstgärten. Der Verein LEiV beginnt schon im Kindergarten mit der Öffentlichkeitsarbeit für die Obstbäume. Es wird sich wieder ein positiver Trent ergeben, da sind wir uns sicher.